Lange schon hat die Corona Pandemie, wie wir sie weltweit beobachten ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten im Ansteckungs-, im Ausbreitung-Geschehen und in der Auswirkung unseres persönlichen Lebens. Es ist viel mehr als nur: ein Virus, mit dem unser Immunsystem konfrontiert wird. Längst sind politische und gesellschaftliche Entwicklungen, über die rein medizinischen Herausforderungen hinzugekommen, die wir nicht mehr im Einzelnen erfassen, oder als einzelner überschauen können.

Wie kann man mit so einem Geschehen, als Individuum leben, wie verändert es die gewohnt gewordenen Grundfesten unserer Gesellschaft, wie verändert es das politische Weltgefüge.
Die Komplexität unseres Lebens, ist um eine exorbitante Unbekannte bereichert worden.

Von Natur aus haben wir Menschen eine eigene individuelle Bewältigungsmöglichkeit für Krisen. Die meist an ein bestimmtes Stresslevel gekoppelt ist, so dass nach Möglichkeit ein adäquates lösungsorientiertes Verhaltensmuster angewendet werden kann.
Dauert dieser Zustand jedoch länger, ohne dass wir für uns eine befriedigende Strategie im Handeln finden, kommen wir an unsere inneren Grenzen!

Ausgelöst durch Unsicherheit oder Angst, mit der wir in dieser bis dahin unbekannten Pandemie ständig konfrontiert wurden, haben wir – jeder für sich – getreu seines individuellen Musters „schnell“ an den Stellschrauben gedreht um das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen.

Den persönlich unterschiedlichen Verhaltensmustern entsprechend, gab es die tatkräftig, praktisch orientierten Menschen. Welche schnell solidarisch für bedürftige Personen Hilfsmaßnahmen wie Einkäufe etc. übernahmen oder Hilfsdienste in Senioreneinrichtungen sowie warme Mahlzeiten für Notleidende organisierten. Es gibt so etwas wie einen angeborenen oder natürlichen Optimismus, sozusagen eine Gewissheit, dass „geteiltes Leid, nur als halbes Leid“ ist.

Das wurzelt in unserem „Menschsein“. Wir sind soziales Wesen deren Zusammenhalt in der Gruppe eine Überlebens wichtige Funktion erfüllt! Mit einer unglaublich großen genetischen Überschneidung ähneln wir unseren Verwandten den Primaten!

Populäre Darstellung von Veränderungen des Körperbaus im Verlauf der Hominisation

Über den aufrechten Gang, und daraus folgend noch einem klitzekleinen Unterschied, der uns Menschen ausmacht, ist die Kraft des Geistes – die Möglichkeit uns als Individuum frei zu entscheiden. Wir haben die Wahl, wie wir denken, planen und handeln. Durch Erfahrungen und Reflexion können Planungen vorhersagbarer und kalkulierbarer, diskutiert und durchgeführt werden. Im Bereich der eigenen Lebensgestaltung üben wir es in Beziehungen, in der Familie um uns mit den verschiedensten Gegebenheiten zu arrangieren.

Die inzwischen fast nicht enden wollende Corona-Zeit fordert von jedem von uns die größtmögliche Umorientierung. D.h. trotz Einschränkungen, genau diese geistige Freiheit der eigenen Wahl als menschliches Daseins-Geschenk zu erleben. Nur wie sollen wir das fühlen können, wenn es uns nicht gut geht? Wir fühlen uns zunehmend strapaziert, gestresst, blockiert, genervt und vieles mehr… wir sind „es“ leid, müde und irgendwie „aus der Bahn geraten“.

Es scheint sich ein allgemein chronischer Zustand eingeschlichen zu haben, der „irgendwie nicht zu uns selbst zugehören scheint“. Wie lange vermögen wir damit noch „durchzuhalten“, zuversichtlich oder glücklich zu sein?

Um diesen „diffusen Schleier“ aus unserem Inneren beiseite zu schieben, braucht es eine kleine „Veränderung“ in unserem Denken, um den Fokus auf das „innere Frei-Sein“ lenken zu können.

Da kann uns durchaus ein passendes homöopathisches Arzneimittel, sozusagen eine minimal kleine Stimulation zur Veränderung im Schwingen unserer Lebenskraft helfen, diese Trübung zu klären.

Jenseits von Expertisen, Beurteilungen: Wir sitzen alle in einem Boot, auf diesem wunderbaren Planeten unserer Erde – doch jeder einzelne hat seinen eigenen inneren Kosmos!

Und der kann inzwischen, auch durch eine gewisse innere unerkannte „Trübung“ sich nach außen gerichtet kämpferisch verändert haben. Dann kann die Vorstellung der eigenen Freiheit überhöht als Angriff auf die Gesellschaft zu Spaltung und Radikalität führen.

Jeder Mensch hat in seinem Inneren „sein eigenes Drama“, welches im Stress deutlicher zum Vorschein kommt. Nun begegnen uns immer mehr Menschen, die eher dem Abbild einer gequält fühlenden Spezies ähneln. Jenem Abbild des animalischen Menschenvertreters.

Darum hier ein Zitat von Platon 428 – 427 v Chr.
„Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf.“

Da ist so viel Freiheit! In uns – aus uns heraus – nur: wo endet diese eigene persönliche Freiheit? Wir Menschen, wir sozialen Wesen sollten uns auch bewusst sein, dass im Ausleben unserer persönlichen Freiheit Grenzen gesetzt sind. Diese sind genaugenommen da, wo die Freiheit des Gegenübers eingeschränkt wird.

Wenn wir uns über die Freiheit „der Wahl der eigenen Entscheidung“ bewusst werden können wir unser Verhalten auch bewusster reflektieren.

Panorama (~280°) des Sommernachthimmels bei Brandenburg an der Havel mit Lichtdom am Horizont Mathias Krumbholz – Eigenes Werk

Getreu wie Immanuel Kant es formulierte: „Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir“. Diesem Geiste entsprechend hat Samuel Hahnemann seinem „Organon der Heilkunst“ folgende Zeilen vorangestellt. Worte, gleich einem „Code“!

„Aude Sapere“ – (lateinisch)

„Wage es, weise zu sein!“ oder:

„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Samuel Hahnemann 1755 – 1843

Vielleicht braucht es in einer so großen anhaltenden Krise, den Mut und die Entschlossenheit, diesen inneren freien Geistes-Raum neu zu entdecken. In dem wir uns erinnern „nicht zu wissen“ wohin unsere Lebens-Reise geht. Wir wissen es nicht, die Unwissenheit auszuhalten, lediglich zu betrachten und wahrnehmen was ist. Aber im Bemühen zu unserem Nächsten menschlich und gütig zu sein!

Dieser aus dem Sanskrit stammender Text kann uns evtl. in diesen geistigen Raum helfen:

Wer im Heute lebt

für den wird die Vergangenheit

auch wenn sie noch so schwer war

zum Gewinn

und die Zukunft

bleibt ein Raum

der Sehnsucht und Hoffnung.