Was kann ich tun? Zecken gibt es einfach! Aber Hilfe auch.

Jedes Jahr aufs Neue, wenn die Temperaturen im Frühjahr steigen, stellt sich die Frage: soll ich mich gegen Zecken impfen?…oder nicht?
Es gibt ein paar wissenswerte Fakten rund um das Thema Zecken.

Zeckenwarnung
„Zeckenwarnung“ von Matthias Apsel – Eigenes Werk, CC0

Es gibt keine wirkliche Sicherheit von einer Zecke gebissen zu werden, es gibt aber einiges durchaus wissenswertes zu beachten. Was schützt uns vor dem Biss? Als erstes auf geschlossene Schuhe und Kleidung achten, wenn es hinaus in die Natur geht durch Wiesen, Wald und Gebüsch. Nach einem Spaziergang oder bei Kindern, die gerne draußen spielen, regelmäßig, sollte der ganze Körper nach Zecken abgesucht werden. Es dauert in der Regel eine Weile bis sich eine am Körper wandernde Zecke festsetzt. Das geschieht meist an warmen, gut durchbluteten Stellen wie z.B. den Leisten, oder an Stellen wo, die Haut weicher ist.
Hat sie sich schon festgebissen, dann ist es unbedingt und wirklich dringend nötig, dass eine spezielle Zeckenzange (Apotheke) benützt wird, um sie zu entfernen! Inzwischen ist es nicht mehr nur wichtig, dass der Kopf vollständig hinaus“gedreht“ wird, es ist vielmehr sehr entscheidend, dass der Körper der Zecke dabei nicht gedrückt wird. Die Gefahr durch die möglichen Erreger der Borrelliose, einer durch Zecken übertragenen Infektion, kann mit dieser Methode etwas eingeschränkt werden.

Danach ist es wichtig, dass die Bissstelle über einen längeren Zeitraum, ca. 4 Wochen, beobachtet wird. Entsteht eine kleine Rötung direkt an der Biss-Stelle, ist es meist eine kleine lokale Entzündung und meist nicht weiter bedenklich. Entwickelt sich jedoch eine größere, flächige Hautrötung, die sogenannte „Wanderröte“, ab einer Größe eines 2 Eurostückes mit einer blassen Mitte, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden, um eine Diagnose immunologisch zu sichern!

Die zweite Erkrankung, die von dem „gemeinen Holzbock“ (wie die Zecke auch heißt) übertragen wird, ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis oder kurz FSME. Dagegen gibt es eine Impfung. Die Gebiete in denen die Zecken diese Krankheit übertragen können nennt man Endemie Gebiete, sie sind gegebenenfalls zu erfragen. Es sollte jedoch dringend darauf hingewiesen werden, dass die „Zeckenimpfung“ nur ein möglicher Schutz für genau diese FSME ist und nicht für die Borreliose!

Die durch Borrelien hervorgerufene Lyme-Krankheit (Borreliose) hat mehrere Stadien und viele Gesichter.
Das Frühstadium ist gekennzeichnet durch Allgemeinsymptome wie auch bei anderen Infektionskrankheiten. Dies sind Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerz, Gliederschmerzen und evtl. Lymphknotenschwellungen. In den meisten Fällen verläuft dies weitestgehend ohne weitere Komplikationen.
Sehr viel mehr Schwierigkeiten zeigt das Spätstadium, mit der Lyme-Arthritis, einer Gelenksentzündung, die auf eine frühere Borrelien-Infektion zurückzuführen ist. Hierfür gibt es eine adäquate antibiotische Therapie. Eine der therapeutischen Schwierigkeiten besteht darin, dass die Lyme-Arthritis nach langen symptomfreien Intervallen, auch nach einer Antibiotika-Behandlung, wieder in Schüben auftreten kann.

Mit der Diagnose „chronische Borreliose“ wird die gezielte Therapie schulmedizinisch sehr viel schwieriger. Die Symptome des Post-Lyme-Syndroms sind weitaus unspezifischer. Diese sind z.B. Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche, depressive Verstimmung ohne neurologische Erklärung und dies mit Kopfschmerzen, Gelenk- und oder Muskelschmerzen. Nach einer gesicherten Borreliose Diagnose spricht der Körper dann oft nicht mehr auf eine Behandlung mit Antibiotika an.
Dann sind andere Therapieverfahren nötig, die dann eventuell nur noch lindernden Charakter haben. Man könnte sagen: „Dagegen ist kein Kraut gewachsen.“ Im Sinne von, dagegen kann man nichts tun.“

Es gibt jedoch eine Pflanze, aus der botanischen Familie der Heidekrautgewächse, die als potenziertes Arzneimittel rund um Zeckenbisse eine wirkliche Hilfe darstellen kann.

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Rhododendron tomentosum – Otto Wilhelm Thomé: Flora von Deutschland, Österreich u.d. Schweiz, Gera (1885)

Ledum palustre, der gemeine Sumpf-Porst, ist eine Arznei, die schon früher als Antidot gegen Spinnengifte eingesetzt wurde.
Inzwischen ist sie in jeder homöopathische Hausapotheke und wird geschätzt bei punktuellen Wunden durch spitze Gegenstände, Verletzungen von Tierbissen oder eben nach Zeckenbissen.
Wie kommt es nun, dass einer so „kleinen“ Pflanze eine so große Bedeutung in der Behandlung solch kleiner stichartigen Wunden zukommt?

Es zeigt sich, dass im Arzneimittelbild, welches sich aus der Prüfung, den Vergiftungs-erscheinungen und den geheilten Fällen zusammensetzt, signifikante Ähnlichkeiten ergeben. Um eine mögliche Heilung zu erreichen, müssen diese aber auch unbedingt übereinstimmen!

Das Leitsymptom ist: wenn die verletzten Körperteile kalt sind. Kälte um die Stichstelle!

Rhododendron-palustre
„Rhododendron-palustre“ Von Sten, CC BY-SA 3

Allgemeiner Mangel an Lebenswärme, jedoch eine Besserung durch Kälte. Verlangen nach kalten Anwendungen und Kälte, obwohl der Kranke fröstelt, so wie z.B. das Bedürfnis die Füße in eiskaltes Wasser einzutauchen, was lindert! Warme Anwendungen können evtl. sogar eine Überreaktion hervorrufen.
Verwendung findet diese Arznei besonders bei stichartigen Wunden, die wenig bluten, lange schmerzen und die Haut lange verfärbt bleibt und sich kalt anfühlt. Sogar der „eingetretene rostige Nagel“, dessen Folgen langwierige Beschwerden bereitet, könnte diese Arznei verlangen.
Der Ledum-Rheumatismus beginnt in den Füßen und steigt nach oben. Betroffen sind meist die kleinen Gelenke. Die stechenden, reißenden Schmerzen wie z.B. in dem Großzehengelenk und am Ballen können so stark sein, dass ein Auftreten fast nicht möglich ist. Bei akuten Entzündungen sind die Gelenke geschwollen und heiß, wogegen die Röte fehlt. Die blasse Schwellung ist somit auch hier ein typisches Ledum-Symptom. (Hier sei kurz auf das möglicherweise ähnliche Beschwerdebild der chronischen Lyme-Arthritis hingewiesen.)
Gerade die oben beschriebenen Folgen sollten ernst genommen werden.
Es sei hier ausdrücklich vor einer Selbstmedikation gewarnt, denn nicht nur in chronischen Fällen nach einer solchen Verletzung sollte man einen Arzt konsultieren.

Nur bei dem Thema Zecken ist es eben besonders ratsam wachsam zu bleiben, sich umfassend zu informieren, wie man sich selber schützen kann und, falls es doch zum Biss kam, zu handeln!