Ist Homöopathie beweisbar? Wir hören immer wieder von „Homöopathie-Gegnern“, das sei doch alles wissenschaftlich nicht beweisbar! Was heißt beweisen?
Es gibt die wissenschaftliche Methode, in der Reihenversuche statistisch signifikante und reproduzierbare Ergebnisse liefern. So wie zB an 1000 Ratten, das gleiche Gift in einem bestimmten Zeitraum gleiche Wirkung erzielt.
Der Homöopath arbeitet nicht in einer Reihentherapie, er versucht vielmehr für jeden individuell ein passendes Arzneimittel zu verordnen. Die Arznei wiederum wird nach dem Gesamtbild des Patienten ausgesucht, wobei die Diagnose, das Beschwerdebild nur ein Teil des gesamten Krankheitsbildes darstellt.
Es gibt also nicht „eine“ Arznei für „eine“ Diagnose, somit ist der Versuch die homöopathische Wirkung über Reihenversuche zu beweisen absurd.
Es sind schon einige Studien gemacht worden, aber die Ergebnisse sind entsprechend nichtssagend oder negativ und „fütterten“ nur diejenigen, die Homöopathie als Placebo Medizin betiteln.
Die polarisierte Diskussion pro und kontra Beweisbarkeit der Homöopathie übersieht die therapeutische Arbeitsweisemit den homöopathisch, nach festgeschriebenen Regeln hergestellten Arzneien.
Die Globuli sind „Datenträger“ der Arzneiinformation. Chemisch unterscheiden sie sich wirklich nicht voneinander, aber sie tragen verschiedene Informationen. Das bedeutet, chemisch untersucht könnte nicht herausgefunden werden ob auf einer „CD“ eine klassische Sinfonie oder ein moderner Popsong „gebrannt“ ist. Aber mit Hilfe eines Players ist es recht schnell herauszufinden.
Das mögliche „Abspielgerät“ für die homöopathische Information ist ein Lebewesen, nur müsste das auch noch auf einer „ähnlichen“ Wellenlänge sein. Somit ist auch hier die Beweisbarkeit schwierig!
Wesentlich mehr Verständnis und Erklärungshilfen kommen in den letzten Jahren aus dem Bereich der Physik! So sind zB bei metallischen Arzneien in Hochpotenzen Nano-partikel nachgewiesen worden, womit zumindest die Skeptiker angesprochen waren, die gemeinhin sagen „da ist ja gar nichts drin“…
In der Naturwissenschaft werden immer weiter Entdeckungen gemacht und so haben wir uns schon lange daran gewöhnt, dass die Erde um die Sonne kreist. Vielleicht wissen wir in naher Zukunft mehr von den Quanten. Da momentan besonders Quantenphysiker unter den Wissenschaftlern das größte Verständnis für die „Schwingungsenergie“ der Globuli haben.
Eine gewisse Sprengkraft scheint in dieser Frage zu stecken, denn unvermittelt gerate ich immer wieder in plötzlich erhitzte Diskussionen über den „esoterischen Humbug“ dieser Therapieform.
So geschah es in einem privaten Kreis. Ich stellte mich vor, als Homöopathin und sofort wurde ich mit einem Schwall wüstester, lautstarker Argumentationsketten konfrontiert, allesamt schon mehrfach gehört. Ich sei ein Scharlatan. Noch bevor ich Luft holen konnte um etwas zu erwidern sprach jemand neben mir den ich nicht kannte, ganz ruhig. Er erzählte die von ihm selbst erlebte Heilwirkung aus eigener Erfahrung und wie ihm die für ihn ausgesuchte Arznei in akuten gesundheitlichen Krisen hilft. Dieses „Erleben“ wie Homöopathie wirkt könne ihm niemand „weg reden“. Es folgten noch einige „Placebo Ausführungen“ und ich stellte erstaunt fest, dass ich mich gar nicht an diesem Disput beteiligt habe, aber durch die Erwähnung meines Berufes sozusagen für Zündstoff sorgte.
Vielleicht sollten in der Debatte um die Beweisbarkeit der homöopathischen Therapie mehr die zufriedenen Patienten zu Wort kommen. Über zwei Jahrhunderte haben weltweit Homöopathen in Büchern und Fachzeitschriften viele tausende Heilungen dokumentiert. Über diese Erfahrungsheilkunde gibt es Unmengen an Literatur und zwar nachlesbar! Theoretisch gibt es jede Menge Möglichkeit sich selber ein Bild zu machen aber auch praktisch kann jeder eine eigene Behandlung in Betracht ziehen.
Zwischen Urfeld und Kesselberg-Paßhöhe steht eine Goethebüste, oft fahre ich daran vorbei mit einem stillen Gruß. Hier möchte ich mit einem Zitat dieses freien Universalgelehrten enden.
„Natur ist der sichtbare Geist, der Geist ist die unsichtbare Natur.“ (Goethe)
Kochler Blattl – Januar 2014