Empfindsamkeit und Reaktion auf Furcht vor Verletzung
Das – jedem homöopathischen Arzneimittel innewohnende – wirksame Energiemuster lässt sich manchmal mit ein paar kurzen, prägnanten Worten, wie eine “Eselsbrücke“, zusammenfassen. Was verstehen wir daraus von der, nach dem Ähnlichkeitsprinzip angewendeten, potenzierten Arznei?
Für die Arznei Delphinium staphisagria, dem Stephanskraut, steckt schon ein wenig im deutschen Namen “Rittersporn“. Der Legende nach wuchs die Pflanze genau dort, wo der griechische Held Ajax, entehrt, außer sich vor Wut und in Rage, sich selbst tötete und sein Blut den Boden benetzte.
Staphisagria gehört zu der Gruppe der Hahnenfußgewächse, ebenso wie Pulsatilla (die Küchenschelle), Ranunculus bulbosus (die Butterblume) oder Aconitum (der Sturmhut). Sie alle zeichnen sich durch eine besondere Empfindsamkeit aus. Aber in jedem dieser Arzneimittel gibt es diesbezüglich eine besondere „Färbung“. Im Fall von Staphisagria, geht es um die romantische Desillusionierung, um die Ehre. Da blitzt schon etwas von dem, oben erwähnten, ritterlichen Umgang hervor!
Lange zurückliegende Verletzungen, Kränkungen oder als verletzend erlebtes Scheitern, werden verdrängt. Wut und Ärger werden “unter seiner Würde“ erlebt, und im Inneren kontrolliert zurückgehalten.
Ab und zu, bei einer vielleicht “fast harmlosen“ Verletzung, oder einer als Beleidigung erlebten Kränkung, kann der Organismus sein “Beleidigt Sein“ nicht mehr halten und reagiert überaus heftig. Dies können nervöse Beschwerden mit ausgeprägter Reizbarkeit sein, die meist nicht gezeigt werden, aber im sicheren Raum, zu Hause, herausbrechen: als zurückgezogen unbeobachtete Weinanfälle oder ungestüme Wutausbrüche, mit Türen knallen oder Werfen von Gegenständen.
Wir sehen die zwei Seiten der “Medaille“: Auf der einen Seite besteht eine hohe Empfindsamkeit, eine Angst bei Berührung vor Verletzung, Wehmut und eine Furcht vor emotionaler Ablehnung. Und andererseits hat sie im Zerbrechen keine Kraft, für sich selbst zu stehen und dies mit dem Gefühl, sich selber nicht wirklich schützen zu können.
Es entladen sich aufgestaute Emotionen, die im Wutanfall ungestüm und unkontrolliert hervorbrechen.
Aus diesem hier wirklich nur sehr knapp beschriebenen Energiefeld, lässt sich das Anwendungsspektrum, “die Klinik“ von Staphisagria besser verstehen:
Beschwerden als Folge unterdrückter Gefühlsregungen!!!
Es sind Beschwerden als Folgen von Schnittverletzungen, Operationswunden im Bauchbereich und Stiche wie die Folgen von Vergewaltigung und Katheterisierung.
Ein weiterer Schwerpunkt sind die Zähne: sie bröckeln und färben sich schwarz oder es sind z.B. Folgebeschwerden nach einer Zahnextraktion, besonders der Weisheitszähne.
Sehr betroffen ist das Fasergewebe und die Haut: Gerstenkörner, Filzläuse und Insektenstiche.
Es besteht eine große Affinität zu Tabak entweder im Verlangen oder in der Abneigung.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Staph. D12 aus der Hausapotheke zur Selbstbehandlung: es hilft, wenn jemand fürchterliche Angst hat, dass er verletzt wird ohne dass es, objektiv betrachtet, einen Grund dafür gäbe oder, wenn eine übertriebene Furcht vor Läusen, Mückenstichen oder einer Zahnbehandlung besteht. Bei Gerstenkörnern, Blasenentzündung oder einer Raucherentwöhnung ist es oft das Mittel der Wahl.
Wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass dieses oben beschriebene Energiemuster immer spürbar zugrunde liegen muss. Denn nur dadurch treten Organismus und Arznei in Resonanz und der Rittersporn kann, über das Ähnlichkeitsprinzip, seine “ritterliche“ Heilkraft entfalten!
Schon früher wurden die giftigen Wirkstoffe des Samens zum Abtöten von Kopfläusen und anderen Parasiten benutzt. Des Weiteren wurden die Inhaltsstoffe zur Heilung von Zahnschmerzen, Hautjucken und Warzen eingesetzt.